Düsteres Bild oder großartige Möglichkeiten?

Wie Coaches und Trainer ihre Zukunft sichern können

Für fast alles, was in naher Zukunft Bestand haben will, gibt es ein Zauberwort: Skalierbarkeit. Und das gilt auch für Coaching und Training. Denn die vierte industrielle Revolution, an deren Beginn wir stehen, toleriert eines nicht: Grenzen. Vor allem nicht die aus Raum und Zeit.

Beides stellt uns als Trainer und Coaches in mehreren Bereichen vor große Herausforderungen: Technologisch, didaktisch/methodisch und oft auch persönlich. Denn für viele von uns ist die direkte, ganzheitliche Arbeit mit Menschen das, was unseren Beruf ausmacht.

Gerade erst etablieren sich im Trainingssektor Blended-Learning-Formate, in denen der Trainer zum Lernbegleiter wird und seine Teilnehmer sowohl in Präsenz wie auch in virtuellen Formaten begleitet.

Und schon legt der ausgerechnet der Coachingsektor noch eins drauf und es ist von gemischten Beratungsformen die Rede. Hier jedoch handelt es sich nicht um eine Mischform verschiedener Methoden – in diesem Format wechselt sich der „echte“ Coach mit seinem Avatar ab!

Trendspiegel

Der Artikel „Das Coaching der Zukunft“ aus der jüngsten „Training aktuell“ stellt einen drastischen Weckruf an die Coaching-Branche dar (Juli-Ausgabe 2019). Wir fassen die wesentlichen Informationen hier für Sie zusammen:

  • Coaching wird in vielen Branchen als hochwirksam angesehen und ist aus der Personal- und Führungskräfteentwicklung nicht mehr wegzudenken. Coaching werde sich weit über den Business Sektor hinaus entwickeln und dabei stark wachsen, so der Artikel.
  • Genau dieses Wachstum, gepaart mit den technologischen Neuerungen, werde zu einer Restrukturierung des Marktes führen: Statt vieler kleiner Anbieter werde es künftig wenige große Anbieter geben.
  • Holografische Projektionen als Gesprächspartner sind technologisch kaum noch aufwendig.  Sie sind jetzt schon in so hoher Qualität realisierbar, dass der Unterschied zu einem Gespräch in physischer Präsenz kaum noch ins Gewicht fällt.
  • Der Coach der Zukunft wird einen Avatar als Stellvertreter haben, der ebenfalls als Hologramm des Coaches auftreten kann. Diese Avatare verfügen über schier unendliches Methodenwissen, sind rund um die Uhr erreichbar und das für mehrere Klienten gleichzeitig. Sie sind wirksam, günstig und – skalierbar. Sie werden genutzt werden. Vor allem bei jüngeren Generationen sind Gespräche mit künstlichen Intelligenzen jetzt bereits akzeptiert.
  • Der einzelne Coach wird austauschbar. Deshalb werden Coaches gezwungen sein, sich zu spezialisieren und zu qualifizieren

Die Veränderungsresistenz der Veränderer

Die hier beschriebenen Zukunftsaussichten – mit einem Computer als Coach zu sprechen oder sich von einer künstlichen Intelligenz vertreten zu lassen – sind sicher nicht jedermanns Sache. Dennoch müssen wir uns mit den Anforderungen des Marktes und den damit verbundenen neuen Technologien auseinandersetzen. Denn dass Training und Coaching ohne virtuelle Formate und digitale Tools nicht mehr zukunftsfähig ist, lässt sich einfach nicht mehr weg argumentieren.

Als Trainer und Coaches begleiten wir Change-Initiativen und Veränderungsarbeit. Doch wie veränderungsbereit sind wir selbst? Und wenn wir selbst uns nicht auf die Digitalisierung einlassen wollen, wie wollen wir dann unsere Kunden, Klienten und Teilnehmer hierin begleiten?

Seit Jahren lesen wir überall Artikel wie diese, doch viele Trainer und Coaches denken „Das dauert noch…“  oder „…ja schon, aber nicht in meinem Geschäftsmodell“. Doch ein weiteres Merkmal der vierten industriellen Revolution ist dies: Was immer passiert, es passiert im großen Maßstab und unglaublich schnell.

Unser Fazit

Es muss nicht gleich der Avatar als Coach oder das Hologramm im Seminarraum sein. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie Sie die Digitalisierung in kleinen Schritten angehen und umsetzen können. Folgende Punkte geben Ihnen hierbei Orientierung:

  • Definieren Sie Ihren heutigen Standort und Ihr Ziel für die nahe Zukunft.
  • Als Coach und als Trainer brauchen Sie Klarheit darüber, wer heute Ihre Zielgruppe ist und was deren Anforderungen in der nahen Zukunft sein werden.
  • Zu welchen Generationen gehören die Mitarbeiter und Führungskräfte Ihrer Kunden? In wie weit wollen und können Sie sich der nachrückenden, technologie-affinen Generation stellen?
  • Welche Formate und welche Methoden passen zu Ihnen und zu Ihrer Zielgruppe?
  • Leiten Sie daraus ab, was Sie brauchen, um sich zu spezialisieren und zu qualifizieren.
  • Definieren Sie Ihren nächsten ersten Schritt.

Wir haben eine kurze und einfache Standortbestimmung vorbereitet, die Ihnen hilft, einige dieser Fragen für sich zu klären und Ihren nächsten Schritt zu planen. Sie finden die Standortbestimmung unter diesem Link: https://b-p.academy/upgrade-lpx

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Sabine Fuelber

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